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ELF-Informationsblatt— Ihre Lunge und sportliche Aktivitäten.

Was sind die Vorteile sportlicher Betätigung?
Es ist normal, beim Sport außer Atem zu kommen. Allerdings kann regelmäßige Bewegung die Kraft und Funktion der Muskeln verbessern und sie damit effizienter arbeiten lassen. Ihre Muskeln verbrauchen dann für dieselbe Arbeit weniger Sauerstoff und produzieren weniger Kohlendioxid. Auf diese Weise wird die für eine bestimmte Übung benötigte Luftmenge direkt verringert. Außerdem stärkt das Training Ihr Herz und verbessert den Kreislauf. Mit sportlicher Betätigung verbessern Sie Ihren allgemeinen körperlichen und seelischen Zustand. Außerdem hilft sie dabei, Risiken für andere Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzkrankheiten oder Depressionen zu mindern. Regelmäßige Bewegung ist ferner eine der wichtigsten Maßnahmen, um Diabetes Typ II vorzubeugen.Was kann ich selbst tun, um meine Lunge bei sportlicher Betätigung zu unterstützen?
Das Wichtigste, um Ihre Lunge bei guter Gesundheit zu halten, ist, auf sie zu achten. Rauchen beeinträchtigt Ihre Fähigkeit, sich körperlich zu bewegen und dabei Ihr wahres Potenzial zu entfalten. Wenn Sie das Rauchen aufgeben, werden Sie wahrscheinlich schon zwei Wochen nach Ihrer letzten Zigarette länger trainieren können. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im ELF-Informationsblatt „Rauchen und die Lunge“.Kann körperliche Betätigung Lungenprobleme hervorrufen?
Personen, die Trainingspläne mit hoher Intensität verfolgen oder regelmäßig in bestimmten Umgebungen trainieren, können Asthma oder ein Risiko für Bronchospasmen entwickeln, bei denen sich die Atemwege nach körperlicher Betätigung verengen.
Wissenschaftler glauben, dass dies durch Schadstoffe in der Trainingsumgebung verursacht wird, z. B. Chlor im Schwimmbad oder kalte trockene Luft am Skihang. Ausdauerathleten tragen dabei ein größeres Risiko, Schadstoffe in die Lunge einzuatmen, da sie diesen Bedingungen für längere Zeit ausgesetzt sind. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im ELF-Informationsblatt „Asthma bei Leistungssportlern“. Was sollte ich tun, wenn Probleme auftreten?
Es ist wichtig, dass Sie die Symptome kennen, die mit Lungenproblemen einhergehen, z. B. Husten, Atemnot oder Erschöpfung, und dass Sie in diesem Fall schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Beim Arzt werden Sie möglicherweise einem Spirometrietest unterzogen, um Ihre Atmung zu testen und die Diagnose von Lungenproblemen zu erleichtern. Dabei werden Sie in ein Gerät atmen, das die Luftmenge in Ihrer Lunge sowie die Geschwindigkeit beim Ausatmen misst. Weitere Informationen zu diesem Test finden Sie im ELF-Informationsblatt „Spirometrie“. Möglicherweise werden Sie außerdem einem Belastungstest unterzogen, um Ihre körperlichen Einschränkungen zu beurteilen.

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Sportlich aktiv bei langwierigen Lungenerkrankungen
Personen mit langwierigen Lungenerkrankungen können ihre Symptome durch regelmäßige körperliche
Betätigung verbessern. Wenn Sie unter einer langwierigen Lungenerkrankung leiden, kann der Gedanke,
schnell außer Atem zu kommen, beängstigend sein und Sie erheblich demotivieren. Es könnte Ihnen
daher verlockend erscheinen, körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Allerdings nimmt durch weniger
Bewegung Ihre Fitness ab und tägliche Aktivitäten werden dadurch noch erschwert.
Fragen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Physiotherapeuten um Rat, bevor Sie mit sportlicher Aktivität
beginnen, um sicherzustellen, dass Ihr Trainingsprogramm innerhalb Ihrer Möglichkeiten liegt und
sicher ist. Alle Trainingsprogramme sollten sich erst mit der Zeit steigern, damit der Körper nicht
überfordert wird. Es ist wichtig, dass Sie in Ihrem eigenen Tempo trainieren. Wenn Sie sich bei der
körperlichen Aktivität nicht mehr unterhalten können, verringern Sie die Geschwindigkeit oder legen
Sie, falls nötig, eine kurze Pause ein. Je mehr Sie tun, desto mehr können Sie in Zukunft tun!
Intervallartige Anstrengungen können ebenfalls den Umgang mit Kurzatmigkeit erleichtern. Dabei
wechseln sich kurze Phasen der Anstrengung von etwa 1 – 2 Minuten mit Ruhephasen (oder langsameren
Übungen) ab. Diese Trainingsform wird „Intervalltraining“ genannt.

COPD
Wenn Sie an COPD leiden, sind Ihre Atemwege geschädigt. Das bedeutet,
dass sich Ihre Atemwege beim Ausatmen verengen, bevor die benötigte
Luftmenge die Lunge verlassen hat. Viele COPD-Patienten erleben, dass
ein Schürzen der Lippen ein langsameres und wirksameres Ausatmen
erleichtert. Möglicherweise fällt Ihnen das Atmen auch leichter, wenn Sie
die Arme aufstützen (z. B. auf einen Einkaufswagen oder indem Sie den
Gürtel Ihrer Hose greifen). Patienten mit schwerer Lungenerkrankung
könnten von einem Rollator profitieren.
Wenn Sie an einer schweren COPD-Form leiden, ist die Sauerstoffversorgung
Ihres Körpers möglicherweise eingeschränkt. In diesem Fall könnte
es erforderlich sein, während körperlicher Anstrengung zusätzlichen
Sauerstoff zu verabreichen. Ihr Arzt kann Sie vor Aufnahme eines
Trainingsprogramms hierzu beraten.
Weitere Informationen, wie Sie trotz COPD aktiv bleiben, finden Sie im ELF-Informationsblatt „Ein
aktives Leben trotz COPD“.

Lungenfibrose
Wenn Sie an Lungenfibrose, interstitiellen Lungenerkrankungen oder Brustwandproblemen leiden,
wird das Erweitern der Lunge erschwert. Sie müssen möglicherweise tiefer und langsamer einatmen,
um eine größtmögliche Erweiterung der Lunge zu gewährleisten.
Wenn sich Ihre Kurzatmigkeit plötzlich verschlechtert oder nicht unmittelbar nach der
Anstrengung abnimmt, suchen Sie einen Arzt auf.
Die ELF wurde von der European Respiratory Society (ERS) gegründet, mit dem Ziel,
Patienten, die Allgemeinbevölkerung und Lungenfachleute zusammenzubringen und so die
Lungenheilkunde zu verbessern. Die ELF widmet sich in ganz Europa der Lungengesundheit
und vereint die führenden europäischen Medizinfachleute, um Patienteninformationen
bereitzustellen und bei der Bevölkerung das Bewusstsein über Atemwegserkrankungen zu
steigern.

 

about respiratory disease.
This material was compiled with the help of Dr Tierry Troosters, Dr Lieven Dupont, Julia Bott and Kjeld
Hansen.

ELF Factsheet — Your lungs and exercise

Asthma
Suchen Sie einen Arzt auf, um Sie beim Umgang mit Ihren Symptomen zu unterstützen. Wenn Ihre
Erkrankung gut überwacht wird, können Sie auf gleicher Stufe trainieren wie gesunde Personen.
Ihr Arzt verschreibt Ihnen möglicherweise Medikamente, um Ihre Symptome zu kontrollieren. Inhalative
Steroide, eine bei Asthma gängige Therapieform, gelten dabei als wichtigste Medikamente. Beta-2-
Agonisten sind die erste Wahl für kurzfristige Linderung von Symptomen.
Wenn Sie Leistungssportler sind und an Wettbewerben teilnehmen möchten, sollten Sie in Erfahrung
bringen, ob Ihre Medikamente unter das Dopinggesetz fallen. Die meisten Asthma-Medikamente (z. B.
inhalative Steroide) sind bei Wettbewerben zugelassen, Sie sollten aber trotzdem jedes Medikament,
das Sie einnehmen wollen, prüfen. Wenn Sie so früh wie möglich die beste Behandlung erhalten, haben
Sie große Chancen, bei Wettbewerben mit Konkurrenten ohne Asthmaerkrankungen mitzuhalten.

Allgemeine Tipps
• Wärmen Sie zuerst die Muskeln auf
• Verbessern Sie Ihre Flexibilität mit Dehnübungen
• Verbessern Sie Ihre Ausdauer, damit Sie länger trainieren können
• Steigern Sie sich in Ihrer eigenen Geschwindigkeit
• Kräftigen Sie Ihre Muskeln (z. B. durch Gewichtstraining)
• Wärmen Sie sich nach der sportlichen Aktivität ab und stellen Sie einen normalen Atemrhythmus
wieder her.
Fallstudie: Kjeld Hansen aus Dänemark lief den New York Marathon trotz schwerer Asthmaprobleme.
„Es ist schwer, sich zum Training zu moti vieren, wenn die eigene 100%ige Leistung nicht mit gesunden
Personen mithalten kann. Durch mein Asthma fühlte ich mich manchmal, als ob ich durch eine Pfeife
atmen würde. Wenn Sie gleichzeiti g versuchen würden, zu rennen und in eine Pfeife
zu blasen, wüssten Sie, wie ich mich gefühlt habe.“
„Bei meinem Marathontraining wurde ich immer selbstbewusster. Ich habe mich
penibel an meinen Behandlungsplan gehalten und mindestens 3 Mal pro Woche
trainiert. Durch die Einhaltung meines Behandlungsplans konnte ich meine
Asthmasymptome beseiti gen. Auch das Marathontraining war unglaublich – ich
konnte an meine Grenzen und darüber hinausgehen und jeden Tag Verbesserungen
feststellen.“
Denken Sie daran: Sportliche Betätigung bringt viele Vorteile und macht Spaß, auch bei langwierigen
Gesundheitsproblemen. Auch wenn eine Aufgabe anfangs nicht zu bewältigen scheint, werden Sie schnell eine
Verbesserung Ihrer Symptome feststellen